Die 8×64 S wurde 1912 von Wilhelm Brenneke entwickelt. Er wollte damit die Leistung der gegenüber der 8×57 IS stärkeren .30-06 erreichen und erhoffte sich eine Einführung als neue Militärpatrone.
Brenneke sah in der Hülsenlänge 64 mm das Maximum dessen an, was sich problemlos in ein Mauser Normalsystem unterbringen läßt.
Obwohl das Militär wenig Interesse an dem neuen Kaliber zeigt, wurde die Leistungssteigerung von den Jägern angenommen. Zu ihrer schnellen Verbreitung trug bei, das die Möglichkeit bestand, kostengünstig Waffen im Kaliber 8×57 IS auf 8×64 S aufreiben zu lassen. (Analog: 8×57 I auf 8×64 – siehe hierzu: Kaliber 8 mm S).
Sie liegt leistungsmäßig zwischen der 8×57 IS und der 8×68 S und stellt einen gelungenen Kompromiss dar. Das Geschoß besitzt eine gestrecktere Flugbahn als die 8×57 IS und ist jedoch nicht so unangenehm im Rückstoß als eine 8×68 S.
Die 8×64 S wurde zusammen mit der Randversion 8×65 RS eingeführt.
Weitere Bezeichnungen
- 8×64 S
- 8×64 S Brenneke
- DWM 558
Ballistische Werte
Vergleich
Kaliber | Fabrikat | Geschossart | Gewicht (g) | V0 (m/sec.) | V100 (m/sec.) | V200 (m/sec.) | E0 (Joule) | E100 (Joule) | E200 (Joule) | GEE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
.30-06 | RWS | DK | 10,69 | 870 | 767 | 671 | 4047 | 3145 | 2410 | 175 | |
8×57 IS | RWS | DK | 11,70 | 820 | 717 | 621 | 3935 | 3007 | 2260 | 169 | |
8×60 S | RWS | DK | 11,70 | 835 | 731 | 634 | 4080 | 3125 | 2355 | 172 | |
8×64 S | Brenneke | TIG | 12,80 | 848 | 762 | 682 | 4600 | 3720 | 2979 | 174 | |
8×68 S | RWS | DK | 11,70 | 945 | 832 | 728 | 5226 | 4053 | 3103 | 194 |