Halali, ein Jagdsignal das nach der Beendigung der Jagd geblasen wird.

Von Heinrich Wilhelm Döbel stammt die, als falsch zu bezeichnende, Definition von Halali als >ha, da liegt er<. Döbel fiel auf die phonetische Ähnlichkeit der Laute herein. Tatsächlich entstammt das >Halali< einem französischen Hetz- und Aufmunterungsruf der Hunde bei der Hirsch- oder Saujagd. Jean de Lignéville, umschreibt in seiner Abhandlung “La Meutte et vénerie pour le cerf” (ca. 1635) diesen Jagdruf mit “hal à luy – hal à luy!“, d.h. “Hetz auf ihn – hetz ihm nach!”.

Krünitz erwähnt Halali (alternative Schreiweisen: Hallali, Hahalis), bereits nur als Jagdsignal für Parforcehörner, “welcher für die Jäger der angenehmste ist, weil er den glücklichen Fortgang und das nahe Ende der Jagd ankündiget. Er wird daher nicht eher geblasen, als bis das Wild nicht mehr fort kann, und sich bald stellen, oder gefangen werden wird.” (Band. 21, S. 259) Und verweist für die Noten auf “Le Verrier de la Conterie”.

Werke

  • Döbel, Heinrich Wilhelm: Neueröffnete Jäger-PRACTICA Oder der wohlgeübte und Erfahrne Jäger, Darinnen Ein vollständige Anweisung zur gantzen Hohen und Niedern Jagd-Wissenschaft in Vier Theilen. Nebst einer Vorrede des Herrn Cantzlers Freyherrns von Wolf. 3. Bd., Leipzig, 1746. 2. erw. Aufl. 1754. 3. Aufl. 1783. 4. völl. umgearbeitet. Aufl. 1828.
  • Krünitz, Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 242 Bände. Berlin, 1773-1858, Band 21, S. 259 (1780)
  • Schulte, Wolfgang: Halali – Hetz ihm nach. In: Die neue Neudammerin, III/2006, S. 32-36
  • Stahmann, Dieter: Sollte man beim Halali den Hut abnehmen? Haben Tiere eine Würde? In: Jäger, 3/2006, S. 18-22
  • Le Verrier de la Conterie normännischer Jäger, oder die neueste Jagdschule, nebst den Jagdstücken in Musik, und der Erklärung, bey welchen Gelegenheiten und Umständen man solche blasen soll. Mit einem Anhange von den Arzneymitteln für Parforcehunde und Pferde. Aus dem Französischen übersetzt von E. M. S. A. Mit 27 Kupfern. Münster, bey Philipp Heinrich Perrenon, 1780