Ende des 19. Jahrh. galten die stichelhaarigen Vorstehhunde nach einer These von Ludwig Beckmann (1882) als eine klimatische bedingte Varietät der kurzhaarigen Vorstehhunde.
Forschungen des Kynologen Dr. Hanns von Kadich (1888) wiesen jedoch nach, das der stichelhaarige deutsche Vorstehhund eine rauhhaarige Form des deutschen Hühnerhundes (Vorstehhundes) darstellt, jedoch keineswegs eine klimatische Varietät des kurzhaarigen.
Anderen Quellen nach ist der Deutsch-Stichelhaar eine Züchtung aus Deutsch-Kurzhaar und Böhmischer Rauhbart. Was heute wieder Aktualität gewinnt, da der Böhmisch Rauhbart zur Verbreiterung des Genpols beim Deutsch-Stichelhaar reingekreuzt wurde.
Es ist aber ohne Zweifel die älteste rauhaarige Vorstehhundrasse in Deutschland. Er war früher weit verbreitet, wurde jedoch weitgehend vom Deutsch-Drahthaar verdrängt und findet sich heute nur noch selten, vorwiegend in Ostfriesland (2012 fielen nur 17 Welpen Quelle: Welpenstatistik des VHD).
1892 wurde dann der „Klub Stichelhaar“ gegründet. Der Verein hat sich von Beginn an der Reinzucht verschrieben. Das heißt, dass die Einkreuzung von englischen Rassen, meist Pointer, die damals – Ende neunzehntes Jahrhundert – groß in Mode war (siehe: Pudelpointer), strikt abgelehnt wurde. In der Literatur von 1890 findet sich auch für ihn die Bezeichnung “Hessischer Raubart”.
Es gibt drei verschiedene Farbvariationen: Braun, mit oder ohne weißen Brustfleck, Braunschimmel mit oder ohne braune Platten und Hellschimmel mit oder ohne braune Platten.
Der Deutsch Stichelhaar wird in Deutschland betreut vom Verein Deutsch Stichelhaar.
Weitere Informationen
- FCI Standard 232 – Deutsch-Stichelhaar (Datum der Publikation des gültigen Original-Standardes: 29.11.2001)