Treibspiegel, (eng. Sabot), auch Treibkäfig genannt, bezeichnet:

  • 1. man einen zwischen Geschoss und Treibladung einer Feuerwaffe eingesetzten Munitionsbestandteil, der zur Abdichtung der Treibgase und Führung des Geschosses durch den Lauf dient. Er ermöglicht das Verschießen von unterkalibrigen Geschossen aus Waffen größeren Kalibers.
Wegen des geringen Geschossgewichts, bei gleicher Ladung erreicht es eine hohe Mündungsgeschwindigkeit. Der Vorteil der vor allen beim Militär verwendeten Geschosse liegt in der hohen Geschwindigkeit und der hohen Durchschlagskraft.
Der Treibspiegel trennt sich durch den Luftwiderstand nach Verlassen des Laufes vom Geschoss.
In Deutschland sind Laborierungen mit Treibspiegel in gezogenen Läufen verboten. Anlage 2 (zu § 2 Abs. 2 bis 4 WaffG.) Waffenliste “Verboten sind: … 1.5.3 Patronenmunition für Schusswaffen mit gezogenen Läufen, deren Geschosse im Durchmesser kleiner sind als die Felddurchmesser der dazugehörigen Schusswaffen und die mit einer Treib- und Führungshülse umgeben sind, die sich nach Verlassen des Laufes vom Geschoss trennt;”
1977 brachte Remington die “Accelerator” (.30-06/.224) eine .30-06 mit .224 Geschoß und Treibspiegel auf den zivilen Markt.

 

Ballistische Werte
  Fabrikat Geschossart Gewicht (g) V0 (m/sec.) V100 (m/sec.) V200 (m/sec.) V300 (m/sec.) E0 (Joule) E100 (Joule) E200 (Joule) E300 (Joule) GEE
  Remington Accelerator 3,56 1244 1046 875 728 2755 1952 1363 941 230
  Norma Jagdmatch 9,46 845 777 712   3378 2855 2397   178

 

  • 2. das Dichtungselement zwischen Treibmittel und Schroten in einer Schrotpatrone.

Der der Treibspiegel ursprünglich bei Vorderladern verwendet wurde und dort aus Filz oder Holz bestand, bezeichnet man ihn in der französischen und englischen Sprache als „Sabot“, was „Holzschuh“ bedeutet.
Im französischen war auch der Begriff “Bourre tontice” gebräuchlich.