Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) gilt als die Meisterprüfung der Vorstehhunde. Sie ist Voraussetzung für die Eintragung des einzelnen Hundes mit einer eigenen Nummer in das Gebrauchshundestammbuch.
Verbandsgebrauchsprüfungen (VPG) werden nach der Prüfungsordnung (VGPo) des Jagdgebrauchhundverbandes (JGHV) ausgerichtet.
Neben den bereits unter dem Begriff Herbstzuchtprüfung erwähnten Fähigkeiten und Fertigkeiten hat der Hund auf der VGP unter anderem nachzuweisen, dass er zu einer einfachen Nachsuche auf Schalenwild ausreichend ausgebildet wurde. Auch muss er jetzt den Fuchs apportieren. Insgesamt wird der Hund in mehr als zwanzig Fächern in Feld, Wald und Wasser über zwei Tage geprüft, wobei in jedem Fach Zensuren nach einem Vierpunktesystem vergeben werden, die wiederum je nach Gewichtung des Faches mit Fachwertziffern multipliziert werden. Die Einstufung in die Preisklassen I bis III erfolgt dann nach erreichter Gesamtpunktzahl in Verbindung mit der Gewichtung einzelner Fächer, in denen wieder Mindestprädikate erreicht sein müssen. So kann beispielsweise ein Hund trotz einer hohen Gesamtpunktzahl nicht in die erste Preisklasse kommen, wenn die Riemenarbeit nicht mit dem Prädikat sehr gut bewertet wurde.
Bei der VGP kann der Hund auch optional seine erfolgreiche Ausbildung zum Totverbeller oder Totverweiser bestätigt bekommen.
Die Verbandsgebrauchsprüfung kann auch im Rahmen einer eigens dafür veranstalteten Gesellschaftsjagd auf Niederwild abgehalten werden. Jedoch ist das heute kaum noch üblich, da dazu hervorragend besetzte Reviere zur Verfügung stehen müssten.
Fächer
- I. Waldarbeit
- Riemenarbeit (Tag- oder Übernachtfährte)
- Totverbellen o. Totverweisen (Wahlfach)
- Bringen von Fuchs über Hindernis
- Fuchschleppe
- Bringen von Fuchs auf der Schleppe
- Hasen- oder Kaninchenschleppe
- Bringen von Hase o. Kaninchen
- Stöbern (mit Lautfeststellung)
- Buschieren
- II. Wasserarbeit
- Stöbern ohne Ente in deckungsreichem Gewässer
- Verlorensuchen in deckungsreichem Gewässer
- Stöbern mit Ente
- Bringen von Ente
- III. Feldarbeit
- Nasengebrauch
- Suche
- Vorstehen
- Manieren an Wild und Nachziehen
- Federwildschleppe
- Freies Verlorensuchen von Federwild
- Bringen von Federwild
- IV. Gehorsam
- Allgemeiner Gehorsam
- Verhalten auf dem Stand
- Leinenführigkeit
- Folgen frei bei Fuss
- Ablegen
- Benehmen bei eräugtem Federwild
- Benehmen bei eräugtem Haarwild
- Schußruhe
Ordnung für Verbandgebrauchsprüfung VGPO z. Zt. Stand 2004